Trésor de la Collégiale de Visé
"Der Kirchenschatz der ehemaligen Stiftskirche von Visé umfasst mehrere
Kunstwerke, wobei das bedeutendste der Heiligenschrein des hl. Hadelin aus
dem 11. (Front- und Rückseite) und 12. Jahrhundert (Längsseiten) ist.
Daneben gibt es eine Büste des Heiligen aus dem 14. Jahrhundert (Kopf aus
polychromem Holz), die im 17. Jahrhundert von dem Goldschmied Goesin
restauriert wurde (Schulter), außerdem ein Chorpult und eine von dem
bedeutenden Bildhauer Jean Del Cour angefertigte Steinplatte u.v.m. Der
heilige Hadelin war einer der zahlreichen christlichen Missionare, die im
Laufe des 7. Jahrhunderts aus Aquitanien kamen. Er folgte seinem Meister
Remaklus, um die Ardennen zu evangelisieren. Remaklus ist die Gründung der
Klöster Stablo und Malmedy zu verdanken, gemeinsam mit Hadelin gründete er
das Kloster Cugnon. Hadelins bedeutendste Mission war die Gründung der
Gemeinde Celles (nahe Dinant). Die dortige romanische Kirche sowie der
erste Heiligenschrein (von dem Front- und Rückseite mit dem Motiv des
Christus als Kriegerfürst und Sieger über das Böse sowie Christus als
Richter, der Remaklus und Hadelin krönt, erhalten sind) wurden 1047 vom
Lütticher Bischof Waso geweiht. Ikonographie und Machart der Längsseiten
lassen auf eine Entstehung im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts
schließen, der Blütezeit der maasländischen Kunst. Acht getriebene
Silberreliefs erzählen das religiöse Leben des Hadelin, wie es die um das
Jahr 1000 entstandene Vita Hadelini berichtet. Das erste Bild zeigt die
Vision mit der Taube, die Hadelins Mission bestimmte, das zweite die
Segnung Hadelins durch seinen Lehrmeister Remaklus, das dritte die
Unterstützung durch die Lehnsherren und den Besuch Pippins des Mittleren,
der eine Audienz bei Hadelin erbittet. Mithilfe dieser Unterstützung kann
Hadelin auf dem ihm übergebenen Gebiet eine Gemeinde gründen und empfängt
seine ersten Schüler (viertes Bild). Die zweite Längsseite stellt die
Wunder dar, die Hadelin in der Umgebung von Celles (benannt nach den
Cellae, den Höhlen im Lesse-Tal) vollbrachte. Der Landbevölkerung wird die
Angst vor Trockenheit wird durch das Quellenwunder von Philippeville
genommen (aus dem Boden von Franchimont entspringt eine Quelle, fünftes
Bild). Dabei handelt es sich sicherlich um das schönste Relief des
Schreins, das den außergewöhnlichen Stil der Becken in der Lütticher
Kirche St. Barthélemy nachahmt. Die Stadtbevölkerung in dem Nachbardorf
von Dinant leidet unter vielerlei Krankheiten und erlebt die Heilung einer
Stummen (sechstes Relief). Um die adelige Welt geht es bei der
Auferstehung der Guiza, einer Adeligen, die ihr Vermögen Hadelin stiften
wollte. Sie erwacht beim Eintreten Hadelins wieder zum Leben, und als sie
ihm einen Handschuh überlässt, verwandelt dieser sich in das Vermögen. Das
letzte Relief schließlich zeigt den Tod und die Niederlegung des Hadelin
in den Sarkophag.
Die erste Kirche von Visé wird häufig auf das 8. Jahrhundert datiert, war jedoch vermutlich älter. Der Legende nach soll Bertha, eine Tochter Karls des Großen, dort beigesetzt worden sein. Diese dem heiligen Martin geweihte Kirche wurde in den Rang der Stiftskirche erhoben, als das Kapitel der Kanoniker von Celles nach Visé kam, um vor den Forderungen des Lehnsherren von Celles-Vêves zu flüchten, und 1338 den Reliquienschrein ihres heiligen Gründers dorthin brachte. Die kleine Stadt, die erst kurz zuvor (1330) mit Schutzwällen umgeben worden war, gewährte ihnen ein Viertel ihres Terrains zur Errichtung ihres Klosters (nebst priesterlicher Immunität). Die Kirche wurde vielfach zerstört: durch das Heer Karls den Kühnen (1468), durch die Bilderstürmer (16. Jahrhundert), bei der Zerstörung der Schutzwälle durch die Armeen Ludwigs XIV. (1675) und schließlich durch einen von der deutschen Armee gelegten Brand am 10. August 1914. Sie wurde in den Jahren 1924?1925 von den Architekten Jamar und Deshaye im gotischen Stil wieder aufgebaut. Die denkmalgeschützte Mauer des ursprünglichen Chors (16. Jahrhundert) ist erhalten geblieben, der romanische Turm und die neoklassizistischen Kirchschiffe wurden vollständig ersetzt. Gegenwärtig werden Chor und Kirchfenster (19. Jahrhundert) restauriert."
Die erste Kirche von Visé wird häufig auf das 8. Jahrhundert datiert, war jedoch vermutlich älter. Der Legende nach soll Bertha, eine Tochter Karls des Großen, dort beigesetzt worden sein. Diese dem heiligen Martin geweihte Kirche wurde in den Rang der Stiftskirche erhoben, als das Kapitel der Kanoniker von Celles nach Visé kam, um vor den Forderungen des Lehnsherren von Celles-Vêves zu flüchten, und 1338 den Reliquienschrein ihres heiligen Gründers dorthin brachte. Die kleine Stadt, die erst kurz zuvor (1330) mit Schutzwällen umgeben worden war, gewährte ihnen ein Viertel ihres Terrains zur Errichtung ihres Klosters (nebst priesterlicher Immunität). Die Kirche wurde vielfach zerstört: durch das Heer Karls den Kühnen (1468), durch die Bilderstürmer (16. Jahrhundert), bei der Zerstörung der Schutzwälle durch die Armeen Ludwigs XIV. (1675) und schließlich durch einen von der deutschen Armee gelegten Brand am 10. August 1914. Sie wurde in den Jahren 1924?1925 von den Architekten Jamar und Deshaye im gotischen Stil wieder aufgebaut. Die denkmalgeschützte Mauer des ursprünglichen Chors (16. Jahrhundert) ist erhalten geblieben, der romanische Turm und die neoklassizistischen Kirchschiffe wurden vollständig ersetzt. Gegenwärtig werden Chor und Kirchfenster (19. Jahrhundert) restauriert."
Geöffnet
Täglich (9-12Uhr und 14-16Urh) oder für Gruppen nach Vereinbarung.
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- Busparkplatz
- Behinderte :
- Behinderte
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Mob. : +33 +32495496391
E-mail : jplensen@skynet.be
Place de la Collégiale
Collégiale Saint-Martin & Saint-Hadelin de Visé
4600
Visé
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